Medienmitteilung

Offener Brief an den Regierungsrat des Kantons Glarus

Sehr geehrte Frau Landammann, sehr geehrte Herren Regierungsräte

Vorab möchte sich die SVP des Kantons Glarus beim Regierungsrat für die bisher wahrgenommene Führungsrolle und umsichtigen Entscheide bedanken. In diesen schwierigen Zeiten ist es alles andere als einfach Entscheidungen zu fällen, welche den verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht werden. Die SVP möchte auch klar zum Ausdruck bringen, dass wir eine sinnvolle Bekämpfung des Corona-Virus voll und ganz unterstützen. Diesbezüglich ist es uns ein grosses Anliegen mit einigen Überlegungen zur Diskussion und Meinungsbildung zum weiteren Verlauf der Corona-Schutzmassnahmen beizutragen.

Der Kanton Glarus musste im vergangenen Jahr 424 Todesfälle registrieren. Ein Jahr zuvor waren es 417.

Die Zeit des Lockdowns im Frühling führte zu einem drastischen Rückgang der Fallzahlen und der Todesfälle, wobei nicht klar ist, ob dieser Rückgang mit dem Lockdown, den allgemeinen persönlichen Hygienemassnahmen oder mit den wärmeren Temperaturen zu tun hatte. Der R- Wert ging bekanntlich schon vor dem Lockdown zurück.

Die Strategie damals: Überlastung der Gesundheitseinrichtungen vermeiden.

Über die Sommermonate wurde die Strategie geändert: Nulltoleranz dem Virus gegenüber. Schutzkonzepte mit Rückverfolgung von Übertragungsketten wurden eingeführt. Damit eine zweite Welle mit dem Einzug der kälteren Temperaturen verhindert werden könnte.

Die zweite Welle rollte an und die Strategie, jeden Virusträger zu lokalisieren, kam an ihre Grenzen. Man musste etwas unternehmen. Eine Branche, welche mit knapp 3 % der Ansteck- ungen nicht als Pandemietreiber bezeichnet werden kann, musste ihre Geschäftstätigkeit erneut einstellen. Nach diesem Gastronomie-Lockdown muss nun festgestellt werden, dass die Fallzahlen nicht zurückgegangen sind. Die Leute stecken sich aktuell definitiv andernorts an.

Mit dem Anlaufen der Impfungen hoffte man, Ende Januar diesen Teillockdown wieder aufheben zu können. Doch nun taucht eine Virusmutation auf. Sie sei ansteckender, publizieren Medien. Ist sie aber auch gesundheitsschädlicher? Offenbar weiss man das noch nicht.

Fazit

Die einzige wirklich gesicherte Erkenntnis ist immer noch die, dass jeder sich mit den von Anfang an propagierten Massnahmen wie Abstand halten und Hände waschen am sichersten vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen kann. Mit dieser Erkenntnis aber solch drastische Massnahmen, wie sie der Bundesrat jetzt erneut vorschlägt, zu begründen, wird immer schwieriger.

Weitere Wochen und Monate unter solchen Bedingungen wird die Bevölkerung auf eine harte Bewährungsprobe stellen. Von der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgekosten ganz zu schweigen. Soziale Spannungen bestehen bereits. Die höhere Nachfrage nach psycho- logischen Abklärungen oder Behandlungen, welche im Kantonsspital bekanntwurden, ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach den Dienstleistungen der «Dargebotenen Hand» sind belegte Fakten, welche dies bestätigen. Diese Auswirkungen können sich mit einer Verschärf- ung der Massnahmen noch verschlimmern. Und dies scheint ein mindestens ebenso gefährliches Szenario wie die Ausbreitung von Viren zu sein, welche dem grössten Teil der Bevölkerung keine gesundheitlichen Probleme bereiten.

Wir fordern den Regierungsrat auf, diese Überlegungen in die Vernehmlassungsantwort miteinzubeziehen.

Hochachtungvoll
SVP des Kantons Glarus

Offener Brief_an den_RR_Corona_Massnahmen

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